![Die Thronbesteigung des Abd al-Malik ibn Marwan: Eine Ära der Umayyadenherrschaft und Islamischer Expansion](https://www.ibrahim-marabout.fr/images_pics/die-thronbesteigung-des-abd-al-malik-ibn-marwan-eine-aera-der-umayyadenherrschaft-und-islamischer-expansion.jpg)
Die Geschichte Äthiopiens im 8. Jahrhundert ist geprägt von einem ständigen Tanz zwischen lokalen Kräften, ausländischen Einflüssen und dem Aufblühen einer neuen religiösen Weltordnung. Während die christliche Aksumiten-Dynastie langsam ihren Glanz verlor, drangen muslimische Armeen aus dem arabischen Raum vor, um neue Territorien zu erobern und den Islam als dominante Religion zu etablieren. Inmitten dieser turbulenten Zeiten bestieg Abd al-Malik ibn Marwan im Jahr 685 n. Chr. den Thron des Kalifats der Umayyaden – ein Ereignis, das weitreichende Folgen für die politische Landschaft des nahen Ostens und Afrikas haben sollte.
Die Umstände der Thronbesteigung:
Abd al-Malik ibn Marwan war kein gewöhnlicher Herrscher. Er stammte aus dem angesehenen Clan der Banu Umayya und hatte sich in den Wirren nach dem Tod seines Vorgängers Yazid I. gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Die Umayyaden, bekannt für ihre militärischen Erfolge und administrative Effizienz, befanden sich in einer entscheidenden Phase ihrer Herrschaft. Der Islam war erst kürzlich zur dominierenden Religion geworden, und die Grenzen des Kalifats dehten sich stetig aus.
Die politische Landschaft des 8. Jahrhunderts:
Um Abd al-Maliks Aufstieg an die Macht zu verstehen, muss man den Kontext der Zeit betrachten. Das byzantinische Reich, einst eine Supermacht im Mittelmeerraum, kämpfte gegen interne Machtkämpfe und drohte in seinen östlichen Provinzen zu zerbrechen. In Nordafrika hatten muslimische Armeen bereits große Teile des ehemaligen Römischen Imperiums erobert und stießen weiter Richtung Osten vor.
In Äthiopien stand die Aksumiten-Dynastie vor großen Herausforderungen. Die einst mächtige Handelsmacht hatte durch interne Konflikte und den Rückgang des Handels geschwächt. Zudem begann der Islam in der Region Fuß zu fassen, was zu religiösen Spannungen führte.
Abd al-Maliks Herrschaft und ihre Folgen:
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Expansion des Kalifats: Unter Abd al-Malik erlebte das Umayyadenkalifat eine Periode der rasanten Expansion. Seine Truppen eroberten neue Gebiete in Nordafrika, Zentralasien und auf der Iberischen Halbinsel.
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Islamische Prägung: Abd al-Malik setzte sich für die Verbreitung des Islams ein und führte arabische als offizielle Sprache im Kalifat ein.
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Architektonische Leistungen: Sein Bauprogramm brachte prachtvolle Moscheen, Paläste und andere öffentliche Gebäude hervor, darunter den berühmten Dome of the Rock in Jerusalem, der als Symbol der muslimischen Herrschaft diente.
Die Eroberungen der Umayyaden unter Abd al-Malik hatten tiefgreifende Folgen für Äthiopien:
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Islamische Einflüsse: Die Ausbreitung des Islams führte zu religiösen Konversionen und kulturellen Austausch zwischen den arabischen Eroberern und der lokalen Bevölkerung.
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Handelskontakte: Neue Handelswege entstanden, die Äthiopien mit dem muslimischen Weltmarkt verbanden.
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Politische Instabilität: Die Umayyadenherrschaft löste Widerstände aus und trug zur politischen Fragmentierung in Äthiopien bei.
Fazit:
Die Thronbesteigung Abd al-Maliks ibn Marwans markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Äthiopiens. Die Expansion des Umayyadenkalifats brachte neue kulturelle Einflüsse, Handelskontakte und politische Umbrüche mit sich. Dieser historische Wandel ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die globalen Ereignisse
die Geschicke einzelner Regionen beeinflussen können.